StadtPalais – Museum für Stuttgart

Konzeption StadtPalais

StadtPalais – Museum für Stuttgart

Was macht Stuttgart so besonders? Und wie ticken die Stuttgarter*innen eigentlich? Das StadtPalais – Museum für Stuttgart ist viel mehr als ein Museum – es ist ein Science-Center urbaner Kultur. Das im April 2018 neu eröffnete Haus ist so vielseitig wie diese Stadt: Zukunftsfragen, Architektur und urbane Themen werden hier diskutiert, das Programm reicht von der politischen Debatte bis zur Palais-Party. Kinder bauen auf der Kinderbaustelle ihre eigene Stadt. Die ständige Ausstellung Stuttgarter Stadtgeschichten beleuchtet die städtische Geschichte seit Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart aus vielen Perspektiven. Im riesigen Stadtmodell wird das Stuttgart der Gegenwart zum multi-medialen Erlebnis.

Die Ausstellungsetagen sind im 1. und 2. Obergeschoss. Im 1. OG wird die ständige Ausstellung Stuttgarter Stadtgeschichte(n) auf 900 m² präsentiert. Die 500 m² Fläche im 2. OG steht für Sonderausstellungen zur Verfügung. Im Gartengeschoss befindet sich die Kinderbaustelle.

 

Das Leitbild des StadtPalais.

StadtPalais – Museum für Stuttgart Konzeption StadtPalais
© argelola

Das Wilhelmspalais wird zum Stadtmuseum umgebaut

Diese Stadt hat Geschichte(n). Wir erzählen sie.

Im StadtPalais – Museum für Stuttgart wird Stuttgarter Geschichte erzählt, urbane Gegenwart gelebt und die Zukunft unserer Stadt diskutiert. Im Fokus steht, was alle verbindet: Stuttgart als Stadt, als Heimat. Die Stuttgarter*innen sind es, die dieses Haus zum Leben erwecken. Mit Ihnen und für Euch haben wir einen kleinen aber feinen Film gedreht. Über gute Geschichten aus Stuttgart. Über Menschen, die diese Stadt bewegen.


Stuttgarter Stadtgeschichte(n)

StadtPalais – Museum für Stuttgart Konzeption StadtPalais
© Saeed Kakavand

Die ständige Ausstellung Stuttgarter Stadtgeschichten beleuchtet die städtische Geschichte seit Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart aus vielen Perspektiven. Im riesigen Stadtmodell wird das Stuttgart der Gegenwart zum multimedialen Erlebnis. Alles dreht sich hier um die Fragen: Was macht Stuttgart so besonders? Wie waren und sind die Stuttgarter*innen denn nun? Und wie wird man eigentlich zur Stuttgarter*in?

Kinderbaustelle im Stadtlabor

Auf die kleinen Besucher*innen des StadtPalais wartet mit dem Stadtlabor ein eigenes Reich, in dem sie auf der Kinderbaustelle zu Städteplaner*innen, Architekt*innen, Ingenieur*innen und Handwerker*innen ihrer eigenen Stadt werden. Mit Helmen ausgestattet, lösen sie entweder spannende Aufgaben oder bauen einfach drauf los. Als Lohn der städtebaulichen Mühen erwacht die gerade gebaute Stadt zum multimedialen Leben.

StadtPalais – Museum für Stuttgart Konzeption StadtPalais

Foto: (c) Julia Ochs

Zahlen und Fakten

  • Fläche: 4.054 m² Raumprogrammfläche bei insgesamt 8.916 m² Bruttogeschossfläche
  • Bauherr: Amt für Liegenschaften und Wohnen der Landeshauptstadt Stuttgart vertreten durch das Hochbauamt
  • Museumskonzept: Planungsstab Stadtmuseum im Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart

Ort vieler Namen

StadtPalais – Museum für Stuttgart Konzeption StadtPalais

Die spannende Geschichte des Wilhelmspalais lässt sich im Buch „Das Wilhelmspalais – Von der königlichen Residenz zum Museum für Stuttgart“ nachlesen, das von der stellvertretenden Direktorin und Sammlungsleiterin des StadtPalais – Museum für Stuttgart, Dr. Edith Neumann, herausgegeben wurde. Erhältlich an unserer Empfangstheke und im Buchhandel.

In seiner 180-jährigen Geschichte trug das Gebäude, in dem sich heute das StadtPalais – Museum für Stuttgart befindet, viele Namen. Unter König Wilhelm I. von Württemberg wurde es 1834 bis 1840 als Wilhelmspalais von Giovanni Salucci errichtet.

Da es als Wohnsitz für die Königstöchter Marie und Sophie konzipiert war, wurde es gemeinhin als Prinzessinnenpalais bezeichnet.

Nach seiner Thronbesteigung im Jahr 1891 bewohnte der neue König Wilhelm II. von Württemberg das Gebäude, das nun den Namen Wilhelmspalast trug.

Während des Nationalsozialismus wurde das Gebäude als „Ehrenmal der Deutschen Leistung im Ausland“ zum Instrument der NS-Propaganda.

Durch einen Luftangriff am 25. Juli 1944 wurde das Gebäude stark beschädigt und brannte fast vollständig aus. Als das Gebäude im Jahr 1962 als Stadtbücherei neu aufgebaut wurde, konnten lediglich die Außenmauern des historischen Wilhelmspalais beibehalten werden.

Im Jahr 2018 wurde das StadtPalais – Museum für Stuttgart eröffnet. Mit dem Begriff „Palais“ haben wir uns bewusst dazu entschieden, der wechselvollen Geschichte des Gebäudes zu erinnern. Gleichzeitig wollen wir mit dem Begriff „Stadt“ deutlich machen, für und von wem das Museum für Stuttgart handelt.

Hausgeschichte

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© Ludwigsburg Museum im MIK

Historische Ansicht des Wilhelmspalais

Das Wilhelmspalais spiegelt in seiner rund 180-jährigen Geschichte wichtige Facetten der Stadtgeschichte wider. Erbaut wurde das Palais 1840 von Hofbaumeister Giovanni Salucci für die württembergischen Prinzessinnen Marie und Sophie. Die Innenausstattung wurde von Karl Ludwig von Zanth gestaltet. Prinzessin Marie von Württemberg lebte hier bis 1887. Ihre Schwester Sophie war als Königin der Niederlande nur zu Besuch im Wilhelmspalais. 1887 zog Wilhelm II. von Württemberg mit seiner zweiten Frau Charlotte ein, er wurde 1891 König von Württemberg. 1918 endete im Wilhelmspalais die Monarchie in Württemberg – am 9. November 1918 drangen Revolutionäre ins Haus ein, am 30. November dankte Wilhelm II. ab.

1929 gelangte das Gebäude dann in den Besitz der Stadt und wurde zu verschiedenen Zwecken genutzt – beinahe wäre es ein Zeppelin-Museum, das Zeppelinäum geworden. Unter dem nationalsozialistischen Regime war das Wilhelmspalais 1933 zunächst Sitz des Sicherheitsdienstes, dann wurde das Gebäude 1936 als „Ehrenmal der Leistungen der Deutschen im Ausland“ und „Museum des Volkstums“ umgebaut und neu eröffnet. Es war Repräsentationsort und Propagandainstrument des gleichgeschalteten Deutschen Auslandsinstituts, das im gegenüberliegenden Waisenhaus seinen Sitz hatte. 1944 wurde das Wilhelmspalais im Luftkrieg bis auf die Außenmauern zerstört. Über 15 Jahre war das Gebäude, wie viele andere in Stuttgart, eine Ruine. Ab 1961 baute der Architekt Wilhelm Tiedje das Gebäude im Inneren als Stadtbücherei in der Formensprache der 1960er Jahre völlig neu auf. Die Ausstattung gestaltete Herta-Maria Witzemann. 1965 wurde die Stadtbücherei im Wilhelmspalais eröffnet, im 2. OG befand sich bis 1991 noch die stadtgeschichtliche Sammlung. Die Zentralbücherei war ein beliebter Ort und bot langfristig zu wenig Raum für die vielen Bibliotheksnutzer. Im Herbst 2011 zog die Stadtbibliothek in ihren Neubau am Mailänder Platz und das Gebäude wurde frei. Bis Ende August 2013 wird es von den Wagenhallen für Kulturveranstaltungen genutzt. Im Herbst 2013 beginnt der Umbau zum Stadtmuseum.

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Die ehemalige Stadtbücherei im Wilhelmspalais

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© arge Lederer – Ragnarsdottir – Oei – jangled nerves, Rendering renderstüble

Die Stuttgarter Arbeitsgemeinschaft Lederer-Ragnarsdottir-Oie Architekten und jangled nerves Museumsgestaltung plant das neue Stadtmuseum

Mit dem Umbau zum Stadtmuseum wird architektonisch ein neues Kapitel der Hausgeschichte aufgeschlagen. Der Entwurf der Stuttgarter Arbeitsgemeinschaft Lederer + Ragnarsdóttir + Oei (Architektur) und jangled nerves (Ausstellungsgestaltung) setzt sich mit den Grundprinzipien des Gebäudes auseinander und gestaltet das Wilhelmspalais innen vollständig neu. Auf der Grundlage des originalen Raumgefüges von Salucci entsteht ein modernes Museum mit fließenden Raumübergängen und spannenden Blickachsen. Die historische Fassade bleibt erhalten, zur Konrad-Adenauer-Straße hin erschließt eine große Treppenanlage das Gebäude. Zur Urbanstraße ist ein Museumsgarten geplant. Mit dem Umbau zum Stadtmuseum wird das Wilhelmspalais wieder in sein historisches und städtebauliches Umfeld eingebunden. Die Architektur nimmt den ursprünglichen Stadtgrundriss mit der Planie als zentraler Achse auf und setzt sie im Wilhelmspalais fort. Stadtmuseum und Kunstmuseum sollen über diese Achse verbunden werden.