StadtPalais – Museum für Stuttgart, Leder-Kabinettschrank König Wilhelm II.

Leder-Kabinettschrank König Wilhelm II.

Das neueste Sammlungsobjekt des StadtPalais

Erstmals wurde dem StadtPalais – Museum für Stuttgart ein sehr hochwertiges und kunsthandwerklich aufwändig gearbeitetes Möbelstück angeboten. Mit Hilfe der großzügigen Förderung zweier Stiftungen, der „Kulturstiftung der Länder“ und der „Ernst von Siemens Kunststiftung“, konnte ein Leder-Kabinettschrank aus dem Besitz von König Wilhelm II. erworben werden und am 24. Juni 2025 erstmals in Anwesenheit der Vertreterinnen und Vertreter der beiden Stiftungen präsentiert werden. Dr. Edith Neumann, Sammlungsleiterin und Stv. Direktorin des StadtPalais, freut sich gemeinsam mit dem gesamten Team sehr über die finanzielle wie ideelle Förderung durch die beiden Stiftungen, die den einzigartigen Neuerwerb für die Sammlung des StadtPalais ermöglicht haben.

Das Möbel ist in der Ausstellung “Best of Stuttgart” zu sehen.

Foto: Präsentation des Möbels am 24.06.25 im StadtPalais – Museum für Stuttgart.
Vlnr.: Dr. Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung, Bettina Klett, Vorsitzende Freundeskreis StadtPalais – Museum für Stuttgart e.V, Dr. Torben Giese, Direktor StadtPalais – Museum für Stuttgart, Dr. Edith Neumann, Sammlungsleiterin und Stv. Direktorin StadtPalais – Museum für Stuttgart, Marc Gegenfurtner, Leiter Kulturamt Landeshauptstadt Stuttgart, Christine Unsinn, Kulturstiftung der Länder; Foto: Luna Kloess

StadtPalais – Museum für Stuttgart, Leder-Kabinettschrank König Wilhelm II.

Prunkvoll verziert und hochwertig gestaltet

StadtPalais – Museum für Stuttgart, Leder-Kabinettschrank König Wilhelm II.

Zunächst besaß König Karl diesen Kabinettschrank, der ihn just zu der Zeit an seinen Neffen Wilhelm vererbte, als dieser beschlossen hatte, das Wilhelmspalais als seinen zukünftigen Wohnsitz neu einzurichten.

Das zweiteilige Möbel besteht aus einem rundum prunkvoll mit geprägtem Leder und Metallbeschlägen verziertem Kasten mit Tragegriffen: Ein sogenannter Reise-Schreibkasten, der auf einem aus Holz gedrechselten und gebeiztem, hohen Gestell steht. Öffnet man die Klappe, kann man das Möbel als Schreibsekretär verwenden. Hinter der Schreibplatte verbergen sich zahlreiche Schubladen und (Geheim-)Fächer. In solchen Kästen werden traditionell wertvolle Sammlungsobjekte, Schmuck oder Orden aufbewahrt. Ihrem kostbaren Inhalt entsprechend, sind Kabinettschränke auch äußerlich sehr hochwertig gestaltet.

Kunsthandwerk aus Stuttgart

Die Besonderheit dieses Kabinettschranks ist die orientalisch-maurisch anmutende Gestaltung, die an einen spanischen Vargueño aus dem 17. Jahrhundert erinnert. Doch das Möbel wurde in den 1880er Jahren in Stuttgart gefertigt. Das Leder wurde in der „Kunstgewerblichen Werkstätte“ von Albert Feucht geprägt, die Metallbeschläge und -appliken stammen von der „Kunstgewerblichen Werkstätte und Erzgießerei“ Paul Stotz, und das hölzerne Gestell wurde um 1890 in der Hofmöbelfabrik Brauer & Wirth hergestellt. Diese Firmen waren im In- und Ausland tätig, nahmen an Weltausstellungen teil und begründeten das damals sehr hohe Niveau der Kunstindustrie in Württemberg. Die hohe Verarbeitungsqualität sehen wir hier besonders eindrücklich.

StadtPalais – Museum für Stuttgart, Leder-Kabinettschrank König Wilhelm II.