
Stadtmuseum Bad Cannstatt
Historische Ereignisse und lokale Stadtgeschichte
Bad Cannstatt ist nicht nur der bevölkerungsreichste, sondern auch der älteste Stadtteil Stuttgarts – hier lässt sich die Besiedelung bis zur Steinzeit zurückverfolgen. Das Stadtmuseum Bad Cannstatt zeigt in der mittelalterlichen Klösterle-Scheuer wichtige historische Ereignisse und Themen der lokalen Geschichte.
Bereits vor rund 250.000 Jahren lebten am Neckar in Cannstatt Menschen – dies illustriert eindrucksvoll ein Travertinstein mit den versteinerten Resten eines Lager- und Schlachtplatzes. Die Römer sicherten mit dem Bau eines Reiterkastells „Auf der Steig“ um 90 n. Chr. den Limes gegen die Germanen. Ein Diorama zeigt verschiedene Szenen des provinzial-römischen Lebens in Cannstatt. Das mittelalterlich geprägte Stadtbild, das sich bis weit ins 19. Jahrhundert erhielt, wird in einem detailgetreuen Stadtmodell anschaulich.
Im Obergeschoss präsentiert das Stadtmuseum Bad Cannstatt die Dauerausstellung „Panorama Cannstatt“, die die unterschiedlichen Facetten Cannstatts als Neckarstadt, Königsstadt, Literaturstadt, Heimatstadt und vieles mehr widerspiegelt. Weitere Themen der ständigen Ausstellung sind u.a. das Badeleben, die Anfänge der Industrialisierung sowie Beispiele prominenter „Cannstatter“. In regelmäßig stattfindenden Sonderausstellungen vertieft das Stadtmuseum außerdem weitere spannende Aspekte der Cannstatter Geschichte.

Willkommen im Stadtmuseum Bad Cannstatt. Das Museum ist in der mittelalterlichen Klösterle-Scheuer zu Hause.
Geschichte

Das eindrucksvolle Fachwerkhaus von 1463
Das Museum wurde 1959 als Heimatmuseum auf Initiative von Cannstatter Bürgern gegründet. Der Heimatforscher Erwin Hageloh und der Kunstmaler Hermann Metzger richteten in der Wilhelmstraße 7 eine erste Ausstellung ein. 1988 konnte die Ausstellung in das Nebengebäude des „Klösterle“ umziehen, das auf Initiative von Pro-Alt Cannstatt e.V. erhalten und renoviert worden war. Im Dezember 1988 wurde es – jetzt unter dem Namen „Stadtmuseum Bad Cannstatt“ – am heutigen Standort eröffnet. Namhafte Unterstützung erfährt das Museum durch den VCV (=Vereinigung Cannstatter Vereine) und wiederum Pro Alt-Cannstatt.
Das Klösterle ist eine Cannstatter Institution, ein Wahrzeichen der Sauerwasserstadt. Es gilt als das älteste erhaltene Wohnhaus auf Stuttgarter Gemarkung und beherbergt heute neben einem Architekturbüro und dem Stadtmuseum Bad Cannstatt eine auch eine Weinstube. Dabei stand die Erhaltung des Gebäudes in den 1970er Jahren auf Messers Schneide. So gab es Pläne, auf dem Areal ein Kaufhaus nebst Parkhaus zu errichten. Der Initiative eines jungen Architekten, Hermann Kugler, und zahlreicher Bürgerinnen und Bürger ist es letztlich zu verdanken, dass das Klösterle gerettet wurde. Aus den Reihen des Traditionsvereins »Kübelesmarkt« bildete sich zu diesem Zweck „Pro Alt-Cannstatt“, mit zahlreichen Aktionen wurden Spenden generiert. 1984 war die denkmalgerechte Sanierung des Hauptgebäudes des Klösterle durch Hermann Kugler und sein Team abgeschlossen und wurde mit dem Denkmalschutzpreis (Peter-Haag-Preis) belohnt.
Ausstellung
Sonderausstellung „BIPoC Kreativ Space – Erkundung des künstlerischen Safer Spaces“
Die Ausstellung „BIPoC Kreativ Space – Erkundung des künstlerischen Safer Spaces“ im Stadtmuseum Bad Cannstatt zeigt Kunstwerke, die im Kulturkabinett „BIPoC Kreativ Space” von 11-12 Jährigen aus Bad Cannstatt entstanden sind. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt des Stadtmuseum Bad Cannstatt als Teil der Museumsfamilie des StadtPalais – Museum für Stuttgart mit dem Kulturkabinett e.V. (Kkt). Unter der Leitung des jungen Künstlers und angehenden Kunsttherapeuten Anthony B. Pool haben sich BIPoC* Kinder und Jugendliche, die Lust auf Kunst und Gestaltung haben und sich in diesem Bereich ausprobieren oder weiterentwickeln möchten, an diesen Workshops teilgenommen. Für die Ausstellung werden sie selbst zu den Kurator*innen, zeigen ihre Kunstwerke und die verschiedenen Phasen des kreativen Prozesses. Die Ausstellung kann mit mehreren Sinnen erlebt werden und lässt auch Raum zur Selbstbefragung: Wie wichtig ist Kreativität und Ausdrucksfreiheit im eigenen Leben? Zusätzlich haben die Besucher*innen die Möglichkeit, mit bereitgestellten Materialien selbst kreativ zu werden und die Ausstellung durch die eigenen Werke zu ergänzen.
Am Beispiel der von Pool initiierten Ausstellung zeigt sich die Notwendigkeit solcher kreativen Safer Spaces. Sie bieten den Raum, das Bewusstsein zu entwickeln, als auch die Autonomie und Souveränität des Selbst zu fördern. Die Kinder und Jugendlichen können eigene Resilienzprozesse erkunden, nachspüren und vor allem ausbauen. Dabei zählt der Spaß in einem sensiblen Umfeld, der die Würde des Einzelnen bewahrt, ohne die des Anderen zu untergraben. Nicht zuletzt helfen solche Safer Spaces die Zugehörigkeit in der Gesellschaft zu stärken.
Im Rahmen der Ausstellung werden Kurator*innen- und Kinder- und Familienführungen stattfinden. Außerdem wird ein interaktives Begleitprogramm angeboten wie ein Workshop in Kooperation mit dem Kulturkabinett. Der BIPoC Kreativ Space wird durch den Projektmittelfond „Zukunft der Jugend“ der Stadt Stuttgart gefördert.
*BIPoC steht für Black, Indigenous and People of Color und ist eine Selbstbezeichnung von Menschen, die Rassismuserfahrungen machen.
Sonderausstellung „BIPoC Kreativ Space – Erkundung des künstlerischen Safer Spaces“
Dauer: 14.10.2023 – 17.03.2024
Eintritt: Kostenlos
Eröffnung am 12.10.2023 um 18 Uhr, ohne Anmeldung, Eintritt frei.

Buchbare Schulführungen
Die Führungen sind nur mittwochs zwischen 14-16 Uhr buchbar
Zielgruppe sind Ganztagesschulen (Grundschulbereich)
40 € pro Buchung pro Gruppe (Rechnungsstellung)
Buchung über Besucherservice E-Mail stadtpalais@stuttgart.de oder Tel 0711/216 258 00 Servicetelefon: Buchungen von Führungen
Montag: keine telefonische Erreichbarkeit, Dienstag-Donnerstag: 10-12 Uhr und 13-15 Uhr
Freitag: 10-12 Uhr
Durchführung durch Anthony B. Pool
Dauer ca. 1 Stunde
Die öffentlichen Kurator*innenführung sind bei den Veranstaltungen aufgeführt.

Informationen
Öffnungszeiten
Mi 14 – 16 Uhr
Sa 14 -17 Uhr
So 12 – 18 Uhr
Am 1.11. Allerheiligen und am 31.12.2023 Silvester ist das Museum geschlossen.
Am 01.01.2024, 06.01.2024, 31.03.2024, 01.04.2024, 01.05.204, 19.05.2024, 20.05.2024, 03.10.204 ist das Museum von 12-18 Uhr geöffnet.
Kontakt
Marktstraße 71/1 (beim Klösterle)
70372 Stuttgart-Bad Cannstatt
Tel 0711/5647 88
während der Öffnungszeiten
Tel 0711/216 258 00
Montag: keine telefonische Erreichbarkeit
Dienstag-Donnerstag: 10-12 Uhr und 13-15 Uhr
Freitag: 10-12 Uhr
E-Mail stadtpalais@stuttgart.de
Gut zu wissen
Das Stadtmuseum Bad Cannstatt ist nur im Erdgeschoss mit Rollstuhl zugänglich, die Toiletten sind leider nicht zugänglich.
Preise
Eintritt frei
Führungen
Weitere Führungen auf Anfrage
Tel 0711/216 258 00 Dienstag-Donnerstag: 10-12 Uhr und 13-15 Uhr (Montag: keine telefonische Erreichbarkeit)
E-Mail stadtpalais@stuttgart.de
Anfahrt
S1, S2, S3 Haltestelle Bad Cannstatt
U1, U2, U13 Haltestelle Wilhelmsplatz U13
U14, Bus 52/55/56 Haltestelle Rosensteinbrücke
Downloads
Flyer Cannstatter Industriegeschichten
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