StadtPalais – Museum für Stuttgart

StadtbauAkademie

Die Kinder von heute sind die Planer*innen von morgen!

Architektur und öffentlicher Raum sind unsere alltäglichen Begleiter*innen und beeinflussen unser Leben in der Stadt auf direkte Weise. Oft nehmen wir diese gebaute Umwelt wenig wahr. Und ohne das Wissen über Prozesse in Stadtgestaltung und -planung haben Kinder keine Grundlage, um diese gebaute Umwelt als Stadt der Zukunft weiterzuentwickeln. An dieser Stelle wird die StadtbauAkademie aktiv.

Die StadtbauAkademie ist ein Kompetenzzentrum für baukulturelle Bildung. Sie führt neue, innovative Formate der baukulturellen Bildung für und mit Kindern, Familien, Jugendlichen und (jungen) Erwachsenen durch. Die Formate werden nach dem Trial-and-Error-Prinzip erprobt und immer wieder angepasst und weiterentwickelt. Alle Angebote widmen sich ausgewählten Themen der Architektur und der Stadtplanung und bestehen aus einem theoretischen Input und praktischen Aktivitäten. Die Teilnehmer*innen erhalten die Möglichkeit, sich kritisch mit der gebauten Umwelt auseinanderzusetzen und diese aktiv mitzugestalten. Ziel ist es, junge Menschen für eine zukunftsweisende und nachhaltige Gestaltung des öffentlichen und privaten Raumes zu begeistern.

Im März 2018 wurde die StadtbauAkademie maßgeblich auf Initiative der Wüstenrot Stiftung hin in Kooperation mit der Stadt Stuttgart gegründet. Alle Projekte der StadtbauAkademie im Zeitraum zwischen März 2018 bis August 2023 konnten nur mit der sehr großzügigen Unterstützung der Wüstenrot Stiftung durchgeführt werden. Im Zuge dieser Kooperation sind zwei Publikationen entstanden, die als Handreichungen zu Methoden der Baukulturvermittlung zu verstehen sind und darüber hinaus die Projekte der StadtbauAkademie dokumentieren.

Ab Herbst 2023 startet im Rahmen der StadtbauAkademie mit großzügiger Unterstützung der Udo Grüninger Stiftung das Projekt „Zukunftsstadt inklusiv(e)!“. Hier bietet die StadtbauAkademie baukulturelle Bildung für und mit Kindern und Jugendlichen mit verschiedenen Einschränkungen, z.B. beim Lernen, Hören oder Sehen an. Ziel ist es, gemeinsam zu erkunden, wie eine Stadt der Zukunft gestaltet sein kann, die nachhaltig, inklusiv und lebenswert für uns alle ist.

StadtPalais – Museum für Stuttgart StadtbauAkademie
© StadtPalais – Museum für Stuttgart

Formate

Grundlagenvermittlung – Projekte mit Schulklassen

Im Rahmen von Schulprojekten – unterrichtsbegleitend oder als Projektwoche – werden Schulkinder im Alter von 8 bis 14 Jahren an Themen der Architektur und Stadtplanung herangeführt. Die Inhalte werden aus verschiedenen Themenfeldern wie Stadtgeschichte, Orientierung, Gestaltung und Nutzungen zusammengestellt.

Am Ende entsteht in einem Stadtplanungsprozess ein gemeinsames Stadtquartier als Wimmelbild. Die Projekte finden in der Schule, im öffentlichen Raum im Schulumfeld sowie im StadtPalais statt.


Hausforschertage

Einmal im Monat findet im StadtPalais ein Hausforschertag statt. Hier können Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren gemeinsam mit ihrer Familie Themen rund um Architektur und Stadtplanung, wie z. B. Gestaltung, Konstruktion oder Wohnformen, gemeinsam entdecken und ausprobieren.

Zu den Themen gehören Laternenhäuser, Schalendächer aus Gips oder Lebkuchenbauten im Bauhaustil. Das entstandene Modell darf am Ende mit nach Hause genommen werden.


Urban Future Labs

Mit den Urban Future Labs wendet sich die Stadtbauakademie an Kinder und Jugendlichen im Alter von 7 bis 18 Jahren, die in diesem Wettbewerbsformat ihre Ideen zum Stadtquartier der Zukunft umsetzen. Zu verschiedenen Themen wie „Vertikal, Grün oder Smart – Anders leben im Stadtquartier der Zukunft“ oder „E-Mobil, Lufttaxi oder Seilbahn – Anders bewegen im Stadtquartier der Zukunft“ erhalten die Teilnehmenden eine kurze Einführung.

Anschließend erarbeiten sie in Gruppen von mindestens 3 Kindern oder Jugendlichen ein Konzept für ein Stadtquartier, das sie in einem analogen oder digitalen (Minecraft) Modell und in einem Video vorstellen. Eine fünfköpfige Jury bewertet alle Einreichungen und kürt die Sieger-Beiträge. In einer Ausstellung im StadtPalais werden alle Modelle der Öffentlichkeit präsentiert.

SpaceMaker

In wiederkehrenden Projekten beschäftigen sich die SpaceMaker mit einem städtebaulichen Thema, entwickeln eigene Ideen dazu und setzen diese anschließend temporär im Stadtraum um. Themen wie Gestaltung öffentlicher Freiräume, Umnutzung von bestehenden Strukturen und Gebäuden oder urbane Begrünung werden diskutiert. Die Ideen dazu werden mit verschiedenen Materialien und Werkzeugen von den Jugendlichen direkt umgesetzt. Oft werden die Projekte auch digital als Film dokumentiert.

Die SpaceMaker sind ein Freizeitangebot für interessierte Jugendliche im Alter von ca. 12 bis 16 Jahren. Oft kommt es auch zu Kooperationen mit anderen Akteuren der Stadtgestaltung. 


Stuttgart bewegt

In thematischen Stadtspaziergängen mit jungen Erwachsenen und Expert*innen aus Verwaltung, Stadtplanung und Architektur, werden aktuelle Themen der Stadtentwicklung und der Stadtgesellschaft thematisiert. Durch praxisrelevante Themen für junge Menschen, wie z. B. „New Work“ oder „Fahrradstadt“ entsteht eine hohe Identifikation mit den Themen. Ein intensiver Austausch mit Expert*innen gibt tiefere Einblicke in die Entwicklungen der Stadt und zeigt auf, wie sich jede*r Einzelne für die eigenen Interessen in der Stadt einsetzen und beteiligen kann.


Symposium

Das Interesse der Gesellschaft im Allgemeinen und des Netzwerks der Menschen, die sich mit Baukultur beschäftigen, an Bildungsangeboten in diesem Bereich steigt stetig. Damit baukulturelle Bildungsangebote weiter in die Breite getragen werden und flächendeckend möglichst viele Kinder und Jugendliche erreichen können, werden dringend mehr Vermittler*innen gebraucht. Mit einem Symposium zu praktischen Methoden der baukulturellen Vermittlung leistete die StadtbauAkademie dazu einen wichtigen Beitrag.

Best-Practice-Beispiele aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben wichtige Impulse gesetzt und das vorhandene Know-how, wie man Angebote in der baukulturellen Bildung praktisch umsetzen kann, wurde unter den Teilnehmenden ausgetauscht.