StadtPalais – Museum für Stuttgart

Kultur-Lunch

Donnerstag, 11.2. – 13:00 Uhr

StadtPalais

Kratzig – feinwollene Schlupfhosen und gestrickte Knabenanzüge

Wilhelm Bleyle (1850-1915) beginnt im Jahr 1889 mit fünf Handstrickmaschinen. Bereits 1905 verzeichnet der Textilfabrikant einen Umsatz von 1 Million Goldmark. Sein Erfolg ist die Kindermode. In den Jahren der deutschen Flottenbegeisterung und der nationalen Euphorie vor dem Ersten Weltkrieg kommt Matrosenkleidung in Mode. Wilhelm Bleyle stellt Matrosenanzüge für Knaben her. Er fertigt Strickstoffbahnen aus reinwollenem Kammgarn und schneidert daraus Maßanzüge von hoher Qualität. Matrosenanzüge zu tragen ist ein Privileg von adligen- und Kaiserkindern. Bleyle macht die Matrosenmode für bürgerliche Kinder erschwinglich. Unschlagbar wird sein Service, zerrissene Kleidung zu stopfen und Hosenbeine und Ärmel anzustricken, so dass die Kinderkleidung mitwachsen kann. Nach und nach erkämpft sich die Firma mit Sitz im Stuttgarter Westen auch mit Erwachsenenbekleidung Renommee. In ihren besten Zeiten hat die Firma rund 6000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.


Täglich um 13 Uhr erfährt man in der Mittagspause innerhalb von 5 Minuten mehr über ein besonderes Objekt der Ausstellung „Stuttgarter Stadtgeschichten“. Die ständige Ausstellung beleuchtet die städtische Geschichte seit Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart aus vielen Perspektiven. Alles dreht sich hier um die Fragen: Was macht Stuttgart so besonders? Wie waren und sind die Stuttgarter*innen denn nun? Und wie wird man eigentlich zum*zur Stuttgarter*in?

 

Livestream Via Instagram und Facebook.